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Leo Bettina Roost, von Frank Schablewski - 2005

In der Schweizerischen Botschaft Berlin hat der Untergrund für das künstlerisches Schaffen von Leo Bettina Roost weder Wand noch Boden. Die Künstlerin, Mei-
sterschülerin bei Fritz Schwegler an der Kunstakademie Düsseldorf und zuletzt Stipendiatin des Berlin-Ateliers des Kanton Schaffhausen vom April-Dezem-
ber 2004, wird ein Fenster in der Bot-
schaft verwandeln. Fensterscheiben hat die Künstlerin zuletzt in ihre Rauminstal-
lationen einbezogen und beschrieben und somit Lamellen aus Zeilen

geschaffen, die wie eine Gaze Licht und Schatten in die Kunsträume warfen. Jetzt kehrt sie dieses Prinzip um. Da, wo in vorangegangenen Werken die Trans-
parenz des Glases Zeichen und Zeichnung der Schrift in den Raum stellte will sie jetzt aus der opaken Folie vom Schreiben ins Zeichnen gehen. Der Strich, ein Schnitt verwandelt die schwarzen Linie in Licht. Die Welt hinter Glas wird nicht mehr aus der Ferne durchgelassen. Der Betrachter muss an das Kunstwerk herantreten, um den Raum dahinter wieder erkennen

zu können. So bewegt Leo Bettina Roost den Betrachter, als befreite allein diese den Gedanken, den sie mit ihrer künstler-
ischen Sicht der Dinge zu entfachen vermag. Wie Licht und Schatten zu jeder Tageszeit wachsen und wandeln die Bedeutungen ihrer Arbeit im zunehmen-
den Augenlicht mit jeder einzelnen Betrachtung.

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